Linkerskopf (2459 mtr) Rotgundspitze (2486 mtr) Rappenseekopf (2469 mtr) Hochgundspitze (2460 mtr)

Ich möchte gleich vorwegschicken,dass es sich bei folgender Tagestour um eine sehr anspruchsvolle handelt,die sowohl eine Gute Kondition,absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit voraussetzt,und einen sehr frühen Start erfordert,da eine Wegstrecke von ca.+ 22 km,bei ca. 2100 Hm zurückzulegen sind.

Wer sich diesen Anforderungen gewachsen fühlt,wird bei schönem und trockenem Wetter eine unvergessliche Tour in den Allgäuer Alpen erleben.

Ich starte diese Tour beim Parkplatz der Fellhornbahn,wo ich über den breit angelegten Weg bis zum Gasthof Einödsbach gehe,und hinter diesem den Weg Richtung Enzian Hütte wähle,der durch einen Tobel,und einen bewachsenen Gürtel,bis zur Petersalpe,am Fuße des Heubaums liegend führt.Über eine weitere steil ansteigende Geländestufe erreicht man die schön gelegene Enzian Hütte (1805) mit schönem Blick auf die gegenüber liegenden Gipfel über dem Warmatsgund (Roßgundkopf,Alpgundkopf...) sowie ins Rappenalpental mit dem Känzle im Vordergrund.Direkt bei der Enzian Hütte folgt ein unmarkierter Aufstieg über Grasgelände,das bis zum Sattel leitet,der übergehend vom Heubaum (Unterer Teil des Nordgrates) bis zum Einstieg in die Gipfelflanke leitet.Hier folgt man einfach am Grat bleibend,mit schönem Tiefblick ins Bacherloch und zum Waltenberger Haus dem natürlichen Wegverlauf,bis man unterhalb des Gipfels auf ein loses Drahtseil trifft,das in dem unzuverlässigen Gestein etwas Sicherheit gibt,und bis kurz unter den Gipfel leitet.Die letzten paar Meter sind wieder harmlos,ehe man am schönen Aussichtsgipfel steht,der zur einen die Gipfel um die Rappenseehütte,und zur anderen die Gipfel von Trettachspitze,Mädelegabel,und entlang des Heilbronner Weges präsentiert.

Für alle Gipfelaspiranten,die den Übergang zur Rotgundspitze in Erwägung ziehen,steht direkt im Anschluß der schwierigste Teil bevor,nämlich eine messerscharfe und bröselige Gratschneide,die man besser links umgeht,und dadurch in sehr ausgesetztes Gelände mit jähen Abbrüchen kommt ! Dieser Abschnitt dauert nur etwa 2 Minuten,ist aber entscheidend für den Erfolg dieser Tour,und nur wirklich Erfahrenen vorbehalten.

Nach einem weiteren kurzen Gratabschnitt folgt ein leichter Abstieg in den Sattel,zwischen Linkerskopf und Rotgundspitze,ehe ein leichter Anstieg über felsdurchsetztes Gelände zum Gipfel (Steinmann) der Rotgundspitze führt. Immer wieder schön sind nun die ständig wechselnden Perspektiven zum Linkerskopf und ins Stillachtal,sowie ins Bacherloch.Auf Schuttwegen und in Verbindung mit ein paar Querungen im Schrofengelände steige ich abwärts bis ich in der Großen Steinscharte angelangt bin,und über diese zur Rappenseehütte absteige.

Hier folge ich dem Weg in südwestlicher Richtung,die zur Scharte (ca.2320) führt,die zwischen Hochrappenkopf und Rappenseekopf liegt,und über die man relativ einafch den Gipfel des Rappenkopfes erreicht. (Schöner Aussichtsgipfel,und oft besucht)

Diesen überschreitend,und über die etwas anspruchsvollere,aber gut markierte Nordostseite absteigend,gelangt man in die Scharte (Schöne  Steinmänner) zwischen Rappenseekopf und Hochgundspitze,die man während des Abstieges vom Rappenseekopf ständig im Blickwinkel hat.Der letzte Gipfel dieser Tour ist nur mit Kletterei zu erreichen,die jedoch den II Grad nicht überschreitet,und etwas Orientierungsvermögen erfordert.Nach anfangs einfachem Anstieg über ein paar begrünte Schrofen,folgen schnell ein paar rutschige Abschnitte über Schutt,sowie ein felsiger Grat,und ein Gratkopf der links umgangen wird,während im Südosten die Wände z.T. glatt und senkrecht abbrechen.Man sollte sich den Wegverlauf genau anschauen,und auf die vielen losen Steine achten,die hier unnötigerweise weit bis ins Tal gelangen könnten,wenn man nicht die notwendige Vorsicht anbringen würde,die hier beim Aufstieg gefordert ist.Nach weiteren kleinen Klettereinlagen,und überschreiten von Bändern,gelangt man zuletzt über ein kleines Kamin zum höchsten Punkt mit Grenzstein.

Vom Linkerskopf,Rotgundspitze,Trettachspitze über den Bockkarkopf bis rüber zum Hohen Licht,und weiter bis ins Lechtal mit Ellbogner Spitze und Pimig,sowie Biberkopf,Hochrappenkopf,Rappenseekopf,und die Schafalpenköpfe,sowie die anderen Gipfel um die Mindelheimer Hütte,ist hier ein herrliches Panorama zu genießen.Letztendlich steige ich auf gleichem Steig wieder abwärts,und gehe von der Scharte über die steilen Schuttsteige bis abwärts zur Hütte,und auf dem Verbindungsweg weiter bis zur Enzian Hütte,wo ich mir endlich die verdiente Stärkung genehmige,ehe ich wieder zurück nach Einödsbach,und Birgsau,gehe,wo ich diese sehr lange,jedoch lanschaftlich großartige Tour beende.

Ich persönlich habe für diese Tour 10,5 Stunden gebraucht,kann jedoch keine Schätzung abgeben,wie lange andere für diese Tour benötigen.